Panel Gauge: Extralanges Streichmaß

Extralange Streichmaße (engl. Panel Gauge) gibt es von renommierten Herstellern in schönen Ausführungen, z.B. von Hamilton oder Lie Nielson. So etwas lässt sich aber auch mit wenig Aufwand selbst bauen.

Das hier dargestellte Streichmaß verfügt über eine Bleistifthalterung sowie über ein Anreißmesser.

Ein ca. 50mm starkes Reststück aus einer Kirsche-Bohle. Zunächst wird eine Referenzfläche plan gehobelt.
Anschließend eine Seitenfläche rechtwinklig dazu.
Die Endstärke soll 25mm betragen, jetzt wird zunächst mit dem Fuchsschwanz aufgetrennt...
...und anschließend auf Endstärke gehobelt.
Die Endstärke wurde zuvor mit dem Streichmaß angerissen.
Die Lauffläche wird mit einem 10x10mm Messing-Profilwinkel gebildet, der dafür notwendige Falz entsteht mit dem Falzhobel.
Passt.
Hier habe ich noch eine 1m lange und 50mm starke Kirschbaumbohle, zunächst wird besäumt...
...und anschließend ein etwa 35mm breiter Streifen abgesägt. Das spart den Gang ins Fitness-Studio :-)
Die erste Fläche wird plan abgerichtet
und die zweite Fläche rechtwinklig dazu
Es folgen die anderen beiden Flächen. Grobzuschnitt mit dem Fuchsschwanz.
Abrichten...
Zwischendurch immer wieder Winkelkontrolle
Damit sich die Feststellschraube nicht ins Holz drückt, wird auf der Oberseite eine 7x2mm Messingschiene eingelassen.
Die dafür nötige Nut wird mit dem Nuthobel erstellt.
Passt
Um eine perfekte Klemmung zu erreichen, wird die Leiste jetzt konisch geformt. Auf beiden Seiten eine 10 Grad Schräge, dies ergibt einen Versatz von etwa 4mm, den hier hier anreisse.
Die Schräge wird angehobelt.
Vorsichtiges Annähern an die Risslinie.
Winkelkontrolle mit der Schmiege.
Beide Seiten fertig.
Die Stirnseiten werden auf der Stoßlade sauber verputzt.
Jetzt wird die Geometrie des Ausschnitts übertragen und angerissen.
Das Gröbste wird ausgebohrt.
Ausarbeiten mit Stechbeiteln.
Feinarbeit.
Fertig
Mit einer Pappschablone wird die Form symmetrisch übertragen
Grobarbeit mit Säge und Bildhauerfeilen, anschließend wird geschliffen
Die Rampamuffe aus Messing wird auf ein Stück Gewindestange geschraubt und mit einer Mutter gekontert.

Die Schlitze in der Muffe sind nicht für einen Schraubenzieher gedacht, damit schneidet sich die Muffe in das Holz.
Die Gewindestange wird in die Tischbohrmaschine gespannt und dann mit einem Schraubenschlüssel eingedreht. Damit wird verhindert, dass die Muffe schief eingedreht wird.
Das Messingprofil wurde gebohrt, gesenkt und poliert.
Bohrungen für den Bleistifthalter.
Auch hier wird eine Messing-Rampamuffe eingedreht.
Das Anreissmesser entsteht aus einem Stichsägeblatt.
Es wurde zunächst mit der Lötlampe weichgeglüht, anschließend wurden die Zähne auf dem Bandschleifer entfernt und die grobe Form geschliffen.
Wieder gehärtet und angelassen.
Der Rest entsteht auf den Wassersteinen. Schleifen mit 1000er Körnung...
...und polieren mit dem 8000er.
Der Höhenausgleich für das Anreissmesser.
Für das Anreissmesser wird eine Nut eingearbeitet, die nur so tief ist, dass das Messer noch etwas heraussteht.
Das Messer wird dann mit einer Messingplatte festgeklemmt.
Die letzten Arbeiten. Die Messingschiene wird mit Zweikomponentenkleber eingeklebt.
Zum Schluß erfolgt die Oberflächenbehandlung mit Hartöl.

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